Pflanzenkohle selber machen

 

Was ist Pflanzenkohle?

Hier als Video ansehen:


 
Pflanzenkohle ist aus pflanzlicher Biomasse hergestellte Kohle und in einer Permakultur sehr wichtig. Sie ist schwarz und hat aufgrund ihrer porösen Struktur eine enorme Oberfläche. Aufgrund dieser hochporösen Eigenschaft kann die Oberfläche auf bis zu 300m2 pro Gramm Pflanzenkohle ansteigen. Dadurch ist sie in der Lage bis zu dem 5-fachen des Eigengewichtes an Wasser und Nährstoffen aufzunehmen. Pflanzliche Biomasse kann an dieser Stelle unter anderem Heckenschnitt, Grünschnitt, Blätter aber auch massives Holz sein. Also all die Dinge, welche in einem normalen Garten anfallen. Anstatt die kostbare Biomasse zum jährlichen Osterfeuer zu fahren oder gar ein Entsorgungsunternehmen mit der Entsorgung zu beauftragen, kann man einfach zu Hause kostbare Pflanzenkohle selber machen.
 

Was kann ich mit Pflanzenkohle machen bzw. wie kann ich es verwenden (Einsatzgebiete)?

Pflanzenkohle hat einen riesigen Anwendungsbereich. Wir machen Pflanzenkohle selber um ihn für die Herstellung von:
 
  • Terra Preta (hochfruchbare Schwarzerde) und
  • als Bodenverbesserer im Allgemeinen zu nutzen.
  • Vielleicht noch um daraus Aktivkohle für medizinische Anwendungen herzustellen.
Darüber hinaus wird Pflanzenkohle auch als
 
  • Futtermittelzugabe (sogenannte Futterkohle für Tiere),
  • Nahrungsergänzungsmittel,
  • Lebensmittelfarbstoff (E153 – ohne Höchstmengenbegrenzung)
  • In Form von Aktivkohle als Filtereinsatz (unser Wasserfilter beispielsweise ist auch ein Aktivkohlefilter,
  • wie bereits erwähnt für medizinische Anwendungen, Aktivkohle in Form von Medizinalkohle -
  • Bestandteil von Kosmetikartikeln,
  • Einstreu für Ställe,
  • Naturspeicher für Co2
  • Dämmstoff in der Gebäudekonstruktion,
  • Additiv im Biogasprozess und u.a.
  • als Trägerstoff von Düngemitteln genutzt.
 
 

Wie wird Pflanzenkohle hergestellt / Pflanzenkohle selber machen?

 
Grundsätzlich wird Pflanzenkohle im Rahmen der sogenannten Pyrolyse hergestellt. Dabei wird unter Luftabschluss Biomasse auf bis zu 1000 °C erhitzt. Während dieses Prozesses entweicht das in der Biomasse enthaltene Wasser und es entstehen Synthesegas (Was eigentlich bei der Verbrennung von Holz brennt – das Holzgas erzeugt die Flammen), Pflanzenkohle und thermische Energie in Form von Wärme.

Die Herstellung von Pflanzenkohle ist keine Erfindung der Neuzeit. Bereits zu Beginn der Eisenzeit wurde in sogenannten Kohlemeilern aus dem Rohstoff Holz wertvolle Pflanzenkohle hergestellt. Heutzutage erfolgt die Herstellung im privaten Bereich in einer ähnlichen Form. Wesentlich effizienter ist die industrielle/ technisch ausgereifte Form der Pflanzenkohle Herstellung, bei der die entstehenden Pyrolysegase effektiv genutzt werden um daraus Energie (Elektrizität etc.) herzustellen. Allerdings hat die zentrale Herstellung von Pflanzenkohle auch Nachteile. Die Biomasse muss zu einem zentralen Ort verbracht werden und von dort wieder zum Großhandel, Einzelhandel und der Endverbraucher muss es sich dort schließlich wieder abholen. Das alles „kostet“ auch sehr viel Energie.
Warum also nicht einfach selbst „Gartenabfälle“, wenn auch etwas weniger effizient, im Garten zu selbst gemachter Pflanzenkohle transformieren?

Eine Methode mit der diese Transformation durchgeführt werden kann möchte ich Dir jetzt Schritt für Schritt vorstellen.
 

Pflanzenkohle zu Hause selber machen

 

Vorgehensweise Pflanzenkohle im Garten selber machen:

Was benötigst Du für den Herstellungsprozess:

  • ein Metallfass bzw. ein feuerfestes Behältnis
  • Biomasse (Holz, Heckenschnitt, Blätter etc.)
  • Eine Schutzbrille
  • Eine Säge (Du kannst natürlich auch alles mit der Hand brechen)
  • Ich empfehle Dir Handschuhe und eine Mütze zu tragen
  • Ein Feuerzeug
  • Kohlenanzünder
  • Trockenes Holz (um das Feuer in Gang zu bekommen)
  • Viel Wasser um die Kohle ablöschen zu können
  • Eimer, Gießkanne oder Gartenschlauch

Video zur Herstellung von Pflanzenkohle im Metallfass

 

 

So wird’s gemacht:

1. Zuerst bereitest Du die Biomasse vor die Du für die Herstellung von Pflanzenkohle nutzen möchtest. An dieser Stelle muss noch nicht alles vorbereitet sein, denn während des Prozesses hast Du noch Zeit und musst nicht vor dem Fass stehen und warten bis die Biomasse „verbrannt“ ist.

Weiterhin benötigst Du – zumindest in der von mir vorstellten Methode – ein Metallfass. Dieses Fass sollte sicher stehen und im Umkreis sollte nicht zu viel brennbares Material herumliegen. Idealerweise hat es kürzlich geregnet, sodass die Brandgefahr sehr niedrig ist. Wenn das Holz erst einmal richtig brennt, kann auch nasses Holz nachgelegt werden. Die Hitze ist so enorm, sodass es trotzdem funktioniert.

Darüber hinaus solltest Du für ausreichend Wasser sorgen. Entweder legst Du direkt einen Wasserschlauch an die Feuerstelle oder Du füllst Gießkannen, Eimer oder Bottiche mit Wasser, aus denen Du dann schöpfen kannst um die selbst gemachte Pflanzenkohle abzulöschen.
 
2. Nun beginnt der Teil wo die Kinderherzen in uns höher schlagen. Du machst Feuer. Mit einem Feueranzünder und trockenem Holz (ich nehme noch getrocknete Tannenzapfen) entfachst Du ein Feuer und stapelst weiteres Holz darauf. Sobald es ordentlich brennt stülpst Du das Metallfass darüber. Jetzt beginnt die richtige Arbeit. Holz klein brechen, das Fass damit befüllen, weiteres Holz vorbereiten und immer wieder nachlegen. Im Prinzip so lange, bis das Fass fast voll ist und nicht mehr so viel reinpasst oder Du einfach genug hast. Es ist ratsam eine Mütze zu tragen, insbesondere wenn Du lange Haare hast. Wenn ein kleiner Wind geht, kommt ganz schnell sehr heiße Luft um die Ecke und es kann schnell nach verbrannten Haaren riechen. Um Deine Augen zu schützen empfehle ich Dir eine gute Schutzbrille zu tragen. Es fliegen zwar nicht so viele Funken, aber wenn dann doch mal was im Auge landen würde, wäre das nicht so toll. Darüber hinaus rate ich bei dieser Arbeit davon ab synthetische Kleidung zu tragen. Besser Textilien aus Naturfaser. Wenn die synthetische Kleidung Feuer fängt, brennt der Pullover oder die Jacke sehr schnell und das kann ganz schön schmerzen.
 
Wenn das Fass einigermaßen voll ist und Du kein Holz mehr auflegen möchtest, einfach nur noch warten, bis sich auf der Holzkohle eine dünne Ascheschicht gebildet hat. An dieser Stelle könntest Du auch eine Rost nehmen, diesen auf das Fass legen, sofern dieser groß genug ist und ein paar leckere Sachen grillen. So kannst Du bei der Herstellung von Pflanzenkohle noch ganz nebenbei einen Snack zubereiten oder gar ein Grillfest mit Familie und Freunden machen. Dann macht die ganze Prozedur vielleicht etwas mehr Spaß. :-)
 
Jetzt glüht der komplette Inhalt des Fasses und der Zeitpunkt ist gekommen die glühende Pflanzenkohle mit Wasser abzulöschen. Du nimmst ganz einfach einen Eimer oder eine Gießkanne und schüttest Wasser auf die glühende Kohle. Während Du alles ablöschst, entsteht sehr viel Wasserdampf und Qualm. Außerdem zischt und pfeift es. Sobald kein Dampf oder Qualm mehr aufsteigt ist der Prozess im Prinzip abgeschlossen. Nun kannst Du das Fass auf die Seite legen und kommst direkt an die fertige, selbst gemachte Pflanzenkohle heran.
 
Tipp:
Wenn Du die Möglichkeit hast das Löschwasser aufzufangen, solltest Du dies tun. Das Löschwasser, das beim ablöschen von Pflanzenkohle entsteht wird auch als Quenchwasser bezeichnet. Dieses Wasser eignet sich für die direkte Düngung. Darüber hinaus kann man es als organischen Pflanzenschutz, zum Beispiel als Schutz gegen Schneckenbefall nutzen.
 
Herzlichen Glückwunsch, Du hast soeben selbst Pflanzenkohle hergestellt.

Viele Wege führen nach Rom. Aus diesem Grund zeige ich Dir hier eine weitere Methode Pflanzenkohle selbst herzustellen:

Video zur Herstellung von Pflanzenkohle im Erd-Kontiki

 

 

Pflanzenkohle selber machen im Erdkontiki - So wird es gemacht:

Pflanzenkohle selber herstellen ist in der Permakultur-Szene schon lange beliebt, auch viele Kleingärtner verwenden bereits dieses Wertvolle Produkt in ihrem Garten. Weiter oben habe ich bereits beschrieben, wie ich Pflanzenkohle in einem alten Metallfass herstelle. Aber was machen, wenn gerade kein altes Fass in der Nähe ist? Genau an dieser Stelle kommt der Erdkontiki ins Spiel. Wer Pflanzenkohle nicht kaufen möchte und gleichzeitig kein großes Metallfass besitzt, hat die Möglichkeit Kohle mit einem sogenannten Erdkontiki herzustellen. Die Herangehensweise ist sehr simpel. Du gräbst in Deinem Garten einfach ein Loch. Die Größe hängt davon ab, wie viel Pflanzenkohle Du herstellen möchtest. In meinem Beispiel, habe ich mit dem Spaten ein Loch mit einem Durchmesser von ungefähr einem Meter und einer Tiefe von circa 70 Zentimeter gebuddelt. Den Aushub habe ich rund um das Loch aufgeschüttet. Die Systematik entspricht der „Pyrolyse“ im Metallfass.

Das Wort Pyrolyse habe ich in Anführungszeichen geschrieben, weil es ja nicht wirklich eine Pyrolyse ist. Das wäre nämlich unter Ausschluss von Sauerstoff. Wir versuchen lediglich dieser nahe zu kommen, weil wir nicht die technischen Voraussetzungen haben diese Bedingungen zu schaffen. Allerdings ist die beschriebene Herangehensweise für den Privatanwender gut geeignet um autark Pflanzenkohle ohne extra gekauften KonTiki herzustellen, die Umwelt zu schonen und dabei Geld zu sparen.

Bei der Verkohlung soll also so wenig Sauerstoff wie möglich an die Biomasse kommen. Im Loch kommen wir dem schon sehr nahe. Von unten kann kein Sauerstoff an die Biomasse kommen, weil sich dort schließlich der Erdboden befindet. Sobald das Feuer entfacht ist verbrennt das Holzgas. Dadurch, dass wir immer mehr Holz auflegen, kommt immer weniger bis gar kein Sauerstoff mehr an die Kohle. Es kann also von unten kein Sauerstoff kommen und das Holz, welches nachgelegt wird, nimmt den Sauerstoff für die eigene Verbrennung von oben. So kann dort erst einmal nichts mehr weiter zu Asche verbrennen. So geht das, Schicht für Schicht. Sobald der Erd-Kontiki voll ist, keine Flammen mehr zu sehen sind und sich eine dünne weiße Schicht Asche auf der Kohle gebildet hat, kann der Kontiki abgelöscht werden. Sofern es sich um einen normal durchlässigen Erdboden handelt, kann das Wasser an der Seite von Erdkontiki eingelassen werden. Es fließt dann an der Seitenwand herunter und bildet sammelt sich am Grund. Dort wird schon die erste Kohle abgelöscht und aktiviert. Mit der Zeit steigt der Wasserpegel und immer mehr aktive Pflanzenkohle entsteht. Sobald der Wasserstand ganz oben angekommen ist, sollte die Pflanzenkohle Herstellung abgeschlossen sein. Auf diese Weise ist das Risiko, dass sich die Kohle noch einmal entzündet NULL. J Jetzt ist die Pflanzenkohle soweit fertig. Sie sollte jetzt nur noch aufgeladen und klein gestampft werden bevor sie im Garten verwendet wird.
 
Pflanzenkohle als Futtermittel in der Tierhaltung!
Was meine besondere Aufmerksamkeit erregt hat ist die Tatsache, dass einige Bauern Pflanzenkohle nicht nur als Einstreu in den Ställen nutzen, sondern hochqualitative Pflanzenkohle auch direkt an die Tiere verfüttern. Das soll die Tiergesundheit enorm steigern.

 

Pflanzenkohle zerkleinern und damit für Garten, Terra Preta, Kompostklo & Co. vorbereiten (Videoanleitung)

 

 

Pflanzenkohle zerkleinern - eine Methode für zu Hause

Sobald Du die Pflanzenkohle hergestellt hast, ist diese noch ziemlich groß. Damit Du sie im Kompostklo verwenden kannst und sie dort auch ordentlich (effektiv) arbeitet, also Gerüche und Mineralien binden kann, sollte diese noch zerkleinert werden. Dadurch erhöht sich die Oberfläche, was dazu führt, dass noch mehr aufgenommen werden kann.
 
Natürlich ist es auch möglich feine Pflanzenkohle zu kaufen. Du kannst dann zwischen verschiedenen Körnungen, also Feinheitsgraden wählen. Wenn Du jedoch auf Deinem Permakultur-Projekt oder in Deinem Schrebergarten in Kreisläufen arbeiten möchtest, dann ergibt es Sinn, die Rohstoffe zu nutzen, die sich auf Deinem Grundstück befinden. Darüber hinaus kannst Du auch noch Geld sparen und die Umwelt schonen, denn alles was Du in Deinem Garten selbst herstellst, muss nicht energieintensiv durch die Gegend gefahren werden! Damit meine ich den Transport vom Hersteller zum Großhändler, von dort zum Einzelhändler oder Onlineshop und dann zum Endverbraucher.
 
Bei der in diesem Video vorgestellten Methode nutze ich einen stabilen Edelstahltopf und einen Hammer. Den Topf habe ich einmal neben unserer Mülltonne gefunden. Für Lebensmittel würde ich so einen Topf nicht mehr nutzen, für den Garten jedoch erscheint er mich perfekt. Er wird ewig halten und das gefällt mir sehr gut!
 

Pflanzenkohle stampfen oder zerkleinern als Meditation und Fitnessstudio ;-)

Die monotone Arbeit kannst Du natürlich als primitiv und unterfordernd ansehen, oder Du nutzt diese Monotonie als Meditation. Eine Arbeit, bei der Du nicht nachdenken musst und noch etwas Sinnvolles entsteht. Vielleicht gelingt es Dir bei dieser Arbeit mal Ruhe im Kopf zu haben. Wenn ich nicht gerade ein Video darüber drehe gelingt mir das ganz gut. Vor allem weil das Ganze an der frischen Luft in meinem schönen Garten stattfindet.


Bitte beachte:

Aktivierung bzw. Aufladung erforderlich!!!

Die Pflanzenkohle ist jetzt fertig. Möchtest Du diese nun für Deinen Garten verwenden sind jedoch noch ein paar Schritte erforderlich. Die Pflanzenkohle muss aktiviert werden. Grundsätzlich ist die Kohle an sich nämlich noch kein Dünger. Sie stellt eher einen Trägerstoff für Nährstoffe dar und ist darüber hinaus Habitat für zahlreiche Mikroorganismen. Solltest Du die selbst gemachte Pflanzenkohle ohne Aktivierung in den Boden Deines Gartens einarbeiten, würde die Kohle dem Boden wichtige Nährstoffe und auch Wasser entziehen. Dieser Prozess kann Deine Pflanzen über Monate hinweg in ihrem Wachstum empfindlich stören.
 
Wie Du Deine selbst gemachte Pflanzenkohle aktivierst und somit für die Einarbeitung in die Erde Deines Gartens vorbereitest erkläre ich Dir im nächsten Artikel. Mein Video zum Thema Urin als Dünger verwenden dürfte Dich in diesem Zusammenhang sicherlich auch brennend interessieren.

Wenn Du selbst einen Holzofen zum heizen und oder kochen verwendest, fällt immer jede Menge Holzasche an. Wie Du diese verwendest möchte ich Dir im folgenden Abschnitt erklären.
 

Wie kann ich Holzasche im Garten verwenden?

In diesem Video erfährst Du wichtige Informationen über den Umgang mit Holzasche. Wenn Du also mit Deinem Kamin oder Holzofen regelmäßig Asche produzierst und in Erwägung ziehst, diese für Deinen Garten zu nutzen, solltest Du jetzt unbedingt dran bleiben. Ich erkläre Dir in diesem Beitrag, was Holzasche ist bzw. woraus sie besteht, welche Anwendungsgebiete es gibt, und was Du unbedingt beachten solltest, wenn Du die Holzasche in Deinem Garten verwenden möchtest. Nicht dass Du Deinem Garten mit der Asche mehr schadest, als dass es ihm gut tut. Deshalb ist es bei diesem Video besonders wichtig, bis zum Ende dran zu bleiben.

Holzasche im Garten verwenden | Darauf kommt es an | Vorsicht! - Bitte beachte diese Regeln | Videoanleitung

 

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Holzasche entsteht bei der Verbrennung von Holz. Im Laufe der Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte hat der Baum unter anderem verschiedenste Mineralien in seinem Holz gespeichert. Durch die Verbrennung des Holzes wird dieses Material in der Holzasche konzentriert. Aus einem riesen Haufen Holz wird in kürzester Zeit ein kleiner Haufen Asche. Im Wesentlichen handelt es sich dabei unter anderem um Verbindungen der Elemente Kalium, Kalk, Natrium, Eisen und Magnesium.
Diese Mineralien bleiben in der Holzasche zurück, während Kohlendioxid, Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff bei der Verbrennung gasförmig in die Atmosphäre entweichen und dabei für wohlige Wärme im Kamin, Kachelofen oder Holzherd sorgen.
 

Aber wie nur mit der verbleibenden Asche umgehen - Entsorgen oder nutzen?

Das war für unsere Großeltern überhaupt keine Frage. Die Asche wurde natürlich nicht einfach weggeschmissen oder es wurde gar für deren Entsorgung gezahlt. Sie wurde u. a. für Folgendes genutzt:

Silber reinigen
Wer Silberbesteck nutzt oder andere Gegenstände aus diesem Edelmetall besitzt, kann diese mit Asche hervorragend reinigen.
 
Ersatz für Zahnpasta
Du kannst mit Asche sogar Deine Zähne putzen. In moderner Zahnpasta sind meist Mikroplastikpartikel als feine Putzkörper enthalten. Diese feinen Putzkörper kannst Du mit Asche ersetzen.
 
Ersatz für Scheuermilch
Asche kannst Du auch als Scheuermittel benutzen. Dabei solltest Du jedoch nur die ganz feinen Bestandteile der Holzasche nehmen. Mit einem Haarsieb oder Ähnlichem kannst Du das Feine vom Groben trennen. Durch die winzigen Putzkörper der Holzasche kannst Du nun unter anderem sämtliche Edelstahloberflächen wie z. B. Töpfe sowie Oberflächen aus Keramik und Emaille reinigen.
 
Ersatz für Seife und Waschmittel
Früher war es ganz normal, mit einer Aschelauge den Fußboden zu wischen. Alles vergessen und heute wieder neu erfunden… Aber was soll’s. Du nimmst einfach sieben bis acht Esslöffel Asche und vermischt diese mit einem Liter Wasser. Jetzt muss der Sud ziehen. Beachte dabei, dass der pH-Wert mit fortschreitender Ziehzeit steigt. Nach fünf bis sechs Stunden ist in der Regel ein pH-Wert von maximal 9 erreicht. Jetzt kannst Du die Lauge abgießen, sodass die Asche im Behälter verbleibt. Du nutzt lediglich den Sud. Jetzt kannst Du mit der Lauge putzen und waschen.
 
Jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema!

Wie kannst Du Holzasche im Garten verwenden?

 
„Schädlings“-Bekämpfung
Wenn Du Probleme mit Schnecken in Deinen Beeten hast, und diese von Gemüse oder Blumen fernhalten möchtest, kannst Du um die Pflanzen ganz einfach etwas Asche auf die Erde streuen.
Du kannst Holzasche aber auch als kostenlosen Dünger verwenden!

Natürlicher Dünger
 

Was ist Holzasche jetzt eigentlich genau?

Wie bereits erwähnt, besteht Holzasche aus wertvollen Mineralien. Im Wesentlichen aus Kalk, dem sogenannten Brandkalk bzw. Calciumoxid. Dieser macht von der Gesamtmasse mindestens ein Viertel aus und kann auf über 40 Prozent steigen. Des Weiteren befindet sich
  • Magnesiumoxid (MgO) - drei bis sechs Prozent
  • Kaliumoxid (K2O) - drei bis sechs Prozent
  • Phosphorpentoxid (P2O5)
  • Aluminiumoxid (Al2O3)
  • Rotes Eisenoxid (Hämatit) Fe2O3
  • Mangan(II)-oxid (MnO)
  • Siliciumdioxid (SiO2)
  • Natriumcarbonat (Na2CO3)
in Deiner Holzasche!

Diese Elemente sind mitunter wichtige Nährstoffe für Deine Pflanzen. Die Zusammensetzung dieser wertvollen Elemente hängt unter anderem von zwei Faktoren ab. Zum einen natürlich vom Boden, auf dem der Baum für das verbrannte Holz stand. Andererseits aber auch von der dortigen Umwelt. Ob mitten in einem gesunden Wald, an einer Autobahn angrenzend oder am Rande eines metall-/ chemieverarbeitenden Industriegebietes – die Umgebung verändert die Zusammensetzung der Asche u. U. enorm. In den beiden zuletzt genannten Szenarien kann sich die Asche leider auch mit schädlichen Schwermetallen anreichern, die über ein gesundes Maß hinausgehen.
 

Welche Asche eignet sich zur Verwendung im Garten?

Die Asche zur Verwendung im Garten sollte maximal naturbelassen sein. Wie bereits im oberen Abschnitt erwähnt, sollte Dir idealerweise die Herkunft des Holzes bekannt sein. Am besten aus Deinem eigenen Garten oder einem schönen Wald. Holz aus Flächen in der Nähe von Industriegebieten oder stark befahrenen Straßen eignen sich nicht. Zudem sollte das Holz keinerlei Imprägnierung oder Lackierung erfahren haben. Ich kenne einige Menschen, die nehmen Einweg- oder Mehrwegpaletten aus Holz von der Firma mit nach Hause, um diese zum Heizen zu verwenden. Bei diesen sollte auch darauf geachtet werden, dass keine Chemie zur Haltbarmachung verwendet wurde. Wenn die Paletten den Aufdruck oder das Brandmal „HT“ haben, wurde das Holz lediglich mit Hitze haltbar gemacht. Diese kannst Du verwenden. Wenn etwas anderes draufsteht, bitte erst einmal recherchieren. Von Grillbriketts oder Grillkohle solltest Du ebenfalls die Finger lassen.
 
Naturbelassenes bzw. unbehandeltes Holz nutzt Dir natürlich nichts, wenn Du dieses während der Verbrennung kontaminierst. Aus diesem Grund solltest Du beim Verbrennen auf Brandbeschleuniger wie Brennspiritus oder chemische Kohlenanzünder verzichten.
 

Wie kann ich die Holzasche im Garten konkret anwenden (Verwendung Asche)?

 
Düngen von Rasenflächen

Vielen Gärtnern ist ein schöner Rasen mit kräftigen tiefgrünen Grashalmen sehr wichtig. Darüber hinaus stören sich viele an Moos und diversen Beikräutern. Damit auch Dein Rasen wieder in vollem Glanze erstrahlt, kannst Du ihn mit Holzasche behandeln. Falls das Erdreich, auf dem Dein Rasen wächst, übersäuert ist, kann der pH-Wert des Bodens durch das Ausbringen der Asche neutralisiert werden. Grund dafür ist, dass Holzasche sehr basisch ist. Dadurch kannst Du auf schädliche chemische Alternativen verzichten. Als Faustregel empfehle ich Dir eine Hand voll Holzasche pro Quadratmeter Rasenfläche zu verwenden. Das entspricht in etwa 25 bis 30 Gramm. Wenn das Wetter es zulässt, kannst Du die Asche direkt auf dem Rasen verteilen. Das macht sich natürlich am besten. wenn es windstill ist. Anschließend solltest Du die so behandelte Rasenfläche gießen. Sollte es sehr windig sein, kannst Du die Holzasche auch mit Wasser vermischen und diese Mischung direkt mit einer Gießkanne verteilen. Die beste Jahreszeit, um Deinen Rasen auf diese Weise zu düngen, ist der Frühling. Naturgemäß produzierst Du im Winter mehr Holzasche als im Sommer. Aus diesem Grund ergibt es Sinn, dass Du die in der kalten Jahreszeit hergestellte Asche in einem geeigneten Gefäß aufbewahrst, um sie dann, wenn es wärmer wird, nutzen zu können. Dabei solltest Du darauf achten, dass die Holzasche immer trocken bleibt. Früher gab es Ascheeimer aus verzinktem Blech. Die kannst Du heutzutage auch noch bekommen. Es gibt allerdings auch mit 25 Liter Fassungsvermögen. Dann könntest Du im Winter einen guten Düngervorrat anlegen. Dass die Asche beim Füllen in Dein Vorratsbehältnis nicht mehr glühen sollte, erwähne ich jetzt einmal vorsichtshalber. ;)

Holzasche zum Düngen von Gemüsebeeten

Grundsätzlich eignet sich die Anwendung von Holzasche zum Düngen von lehmigen und tonigen Böden, um die Erde im Garten mit Nährstoffen anzureichern. Wie bereits erwähnt, ist Asche sehr alkalisch und kann saure Böden neutralisieren bzw. das Erdreich bei zu viel Asche in einen eher basischen pH-Wert-Bereich bringen. Bei geringen Mengen Holzasche ist das nach meinem Dafürhalten unproblematisch. Wer jedoch Pflanzen, die ein saures Milieu lieben, mit zu viel Asche beschenkt, der tut diesen keinen Gefallen. Einen eher sauren Boden mögen beispielsweise Beerenfrüchte wie Heidelbeeren, Himbeeren oder Stachelbeeren. Kartoffeln und Tomaten können ebenfalls gut mit etwas sauren Böden umgehen. Damit Du auf der sicheren Seite bist, solltest Du ungefähr 30 Gramm Holzasche pro Quadratmeter Gartenboden verwenden. Du kannst die Asche einfach auf dem Erdreich verteilen und dann mit einer Hake oder einem Rechen in die Erde einarbeiten. Einige sprechen auch davon 100 g, 200 g oder gar 300 g Holzasche pro Quadratmeter wären in Ordnung. Das ist vielleicht möglich, erfordert jedoch genauere Kenntnisse in Bezug auf die Beschaffenheit des Bodens.
 
Einsatz von Holzasche bei der Kompostierung

[Einspieler oder Foto – Komposthaufen] Das Düngen mit Holzasche im Garten kann einerseits mittels direkter Ausbringung auf dem Gemüsebeet erfolgen. Andererseits aber auch indirekt, indem Du die Asche bei der Kompostierung verwendest und den fertigen Kompost dann anschließend in das Erdreich einarbeitest. Wenn Du bereits Pflanzenkohle für Deinen Kompost nutzt, ist sicherlich bereits etwas Asche auf Deinem Komposthaufen gelandet. Auch bei der Kompostierung solltest Du auf die Dosierung der Holzasche achten. Je Lage kannst Deinen Kompost gern mit einer Handvoll oder einer kleinen Handschaufel voll Holzasche benetzen.
 

Welche Vorteile hat die Verwendung von Holzasche in Deinem Garten?

Die Nutzung von selbst gemachter Holzasche hat meiner Meinung nach gleich mehrere Vorteile.
 
1. Die Asche muss nicht mehr über die Restmülltonne entsorgt werden. Das spart einerseits Geld, weil Du die Entleerung der Restmülltonne schließlich bezahlen musst.

2. Darüber hinaus wird die Umwelt geschont, weil das Müllauto nicht für die Asche durch die Gegend fahren muss.

3. Du sparst Dir das Geld für den Kauf von Dünger. Wie geil ist das denn? Ich meine, wer schmeißt denn gern guten, selbst gemachten Dünger in den Restmüll, um sich dann künstlichen Dünger fragwürdiger Herkunft im Baumarkt oder Gartencenter zu kaufen?

4. Du wirst unabhängiger! Ja, wenn Du Dein eigenes Gemüse anbaust und Naturkreisläufe liebst, dann wird es Dich freuen, dass Du in Zukunft nicht mehr auf die externe Lieferung von Dünger angewiesen bist. Du stellst Deinen Dünger selbst her und zwar ganz nebenbei. Was Du früher kostenpflichtig entsorgt hast, kannst Du jetzt aufgrund dieser wertvollen Informationen nutzen!

5. Außerdem leistest Du einen Beitrag zur Schonung wertvoller Ressourcen. Nutzt Du Deine eigene Holzasche statt Kunstdünger, muss weniger Kali im Bergwerk energieintensiv abgebaut werden. Die riesigen Maschinen haben dann auch weniger zu tun und es müssen dafür ggf. auch weniger hergestellt werden. Vielleicht werden die riesigen Industrieanlagen für die Verarbeitung auch weniger ausgelastet und es müssen keine neuen errichtet werden. Gegebenenfalls wird auch der ein oder andere LKW eingespart, der durch die Gegend fahren muss, um den Dünger in die Geschäfte zu bringen, und Du musst Dich auf jeden Fall auch nicht ins Auto setzen, um den Dünger dort abzuholen. Das hat doch ordentlich Einsparpotential, oder?

6. Holzasche ist ein natürlicher Stoff und enthält mindestens genauso viele Nährstoffe wie handelsüblicher Dünger!
 
Aber egal, ob Du die Asche im Garten nutzen möchtest oder nicht. Wie oben beschrieben, gibt es noch viel mehr Einsatzgebiete, und das war nur eine kleine Auswahl.
 
So, das soll es jetzt erst einmal gewesen sein. Wenn Du noch Hinweise zu diesem Thema hast, dann bitte ich Dich, diese in die Kommentare zu schreiben. Hat Dir das Video gefallen, dann abonniere gern meinen Kanal und like dieses Video. Über einen Besuch auf meiner Internetseite würde ich mich sehr freuen – klicke dafür einfach auf einen Link in der Infobox. Dort kannst Du nämlich noch einmal alles in Ruhe nachlesen!
 
FAQ

Kann Asche (Holzasche) in die Biotonne?
Die Entsorgungsbetriebe schreiben vor, dass die Asche nicht in der Bitonne, sondern in der Restmülltonne entsorgt werden muss. Grund dafür sei, dass die Holzasche bzw. Kohlenasche mit Stoffen belastet ist, die für die Verwertung von Biomüll ungeeignet ist.
 
Wie sollte ich die Asche aufbewahren?
Du solltest darauf achten, dass die Holzasche immer trocken bleibt. Früher gab es Ascheeimer aus verzinktem Blech. Die kannst Du heutzutage auch noch bekommen. Es gibt allerdings auch Aschekübel mit 25 Liter Fassungsvermögen. Dann könntest Du im Winter einen guten Düngervorrat anlegen. Die Holzasche erst in den Vorratsbehälter geben, wenn sie abgekühlt ist und nicht mehr glüht!

Wie viel Holzasche kann ich im Garten verwenden (Dosierung)?
Du solltest nicht mehr als 30 Gramm Holzasche pro Quadratmeter Boden verwenden!
 
Wie kann ich die Asche im Garten ausbringen?
Du kannst die Holzasche direkt per Hand auf Dein Land streuen und oder ins Erdreich einarbeiten. Weiterhin kannst Du sie in eine Gießkanne geben und mit dem Wasser verteilen. Wenn Du die Holzasche in Deinen Komposthaufen gibst, kannst Du den fertigen Kompost dann in Deine Beete einarbeiten.
 

Wäsche waschen mit Holzasche – kann das funktionieren?


Mit scheinbarem Dreck Wäsche waschen? Es wirkt paradox, aber wie so oft ist es ein Blick in die Geschichte, der uns verrät, was für Generationen völlig normal war. Jetzt haben wir die Möglichkeit, es neu zu erlernen und mit diesem Wissen wertvolle Ressourcen, die Umwelt und den eigenen Geldbeutel zu schonen. In diesem Video werden wir testen, ob Wäsche waschen mit Holzasche in einer normalen Waschmaschine funktioniert.

Wäsche waschen mit Holzasche | Experiment bzw. Test & Videoanleitung

 

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Was auf jeden Fall heutzutage genauso gut funktioniert wie früher ist das Fermentieren. Da hat sich an der Herangehensweise nichts geändert. So kannst Du aus Milch leckeren Kefir, aus normalem Tee den sagenumwobenen Kombucha, aus gesüßtem Wasser mit Trockenfrüchten prickelnden Wasserkefir und aus Kohl köstliches Sauerkraut machen. Wenn auch Du die Kunst des Fermentierens lernen willst, um auf diese Weise probiotische Lebensmittel herstellen zu können, dann ist mein Fermentationsbuch vielleicht genau das Richtige für Dich.
 

Geschichtliches

Über viereinhalb tausend Jahre alte Relikte weisen bereits darauf hin, dass Asche zum Reinigen verwendet wurde. Doch so weit in die Vergangenheit müssen wir gar nicht gehen. Mischt man Asche mit ganz normalem Wasser, entsteht eine alkalische Lösung, die sich unter anderem auch zur Reinigung von Wäsche eignet. Sehr interessant ist ebenfalls der Aspekt, dass sich der Begriff alkalisch vom arabischen Wort „al-quali“ ableitet und übersetzt so viel wie Pflanzenasche bedeutet. Im Rahmen der Reinigung der Wäsche ist man sehr unterschiedlich vorgegangen. Einige haben die Asche direkt auf die Wäsche gegeben und anschließend erwärmtes Wasser hinzugefügt. Andere haben die Asche in sehr engmaschige Leinennetze gefüllt und diese in Verbindung mit heißem Wasser der zu reinigenden Wäsche hinzugefügt. Anschließend wurden die Textilien dann in irgendeiner Weise mechanisch bewegt und dadurch die Fasern gereinigt. Während der „Prozess“ des Wäsche Waschens heutzutage mit Hilfe einer elektrischen Waschmaschine und modernen Waschmitteln in maximal drei bis vier Stunden erledigt ist, war man früher eher Tage lang mit der Reinigung beschäftigt. Aber ist das auch mit Holzasche so schnell und einfach möglich? Wir gehen der Sache auf den Grund.
 
Wie wirkt Asche eigentlich?
Wie ich bereits in meinem Video über die Verwendung von Holzasche als kostenloser Dünger im Garten erwähnt habe, besteht Asche unter anderem aus Kalium- und Natriumverbindungen. Genauer gesagt aus Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat. Insbesondere Natriumcarbonat begegnet uns allen im Alltag. Den meisten ist dieser Stoff jedoch eher als Soda, Waschsoda oder Kristallsoda bekannt. Faszinierend ist an dieser Stelle, dass Bestandteile der Holzasche, also das Natriumcarbonat, auch von den Herstellern der heutigen modernen Waschmittel verwendet wird.
 

Wie gehe ich vor, um aus normaler Holzasche Waschmittel zu machen?

In einem Punkt sind wir uns, wie ich glaube, alle einig: Keiner von uns will sich tagelang mit dem Waschen seiner Wäsche aufhalten. Auch wenn man mit einem alten Waschbrett doch gleich was für die Muckis machen könnte. Aber nicht alle modernen Errungenschaften sind schlecht. Die Waschmaschine, wie wir sie heute kennen, hat durchaus Ihre Daseinsberechtigung und macht uns das Leben wesentlich einfacher! Deshalb wollen wir wissen, ob wir Holzasche zum Reinigen der Wäsche mit Hilfe einer Waschmaschine nutzen können. Dafür wollen wir eine so genannte Aschenlauge herstellen. Das heißt, wir geben nicht einfach die Holzasche mit der Wäsche in die Waschmaschine. Wir wollen eher eine Art Flüssigwaschmittel herstellen.
 
Wichtig: Die Holzasche sollte aus dem Verbrennungsprozess von reinem, unbehandeltem Holz aus Deinem Garten oder einem Wald, der nicht neben einer Autobahn oder einem Chemiepark gelegen ist, stammen.
 
Zur Herstellung der Aschenlauge gehen wir folgendermaßen vor:

Wir entnehmen die Holzasche aus unserem Holzofen oder Kamin. Was wir dort finden, ist in der Regel keine reine Asche. Es handelt sich um ein Gemisch aus Holzasche und Holzkohle. Für die Herstellung der Aschenlauge benötigen wir jedoch feine Holzasche. Aus diesem Grund nehmen wir ein Sieb, um die Asche von der Holzkohle zu trennen. Im Sieb bleibt dann wertvolle Holzkohle zurück. Wir haben schon ein sehr feines Sieb verwendet. Aufgrund der mechanischen Reibung fallen jedoch auch ganz kleine Kohlepartikel mit durch das Sieb, sodass es sich nicht ganz um reine Holzasche handelt, was in unserem Gefäß landet. Jetzt hast Du relativ reine Holzasche.

Für unseren Praxistest nehmen wir ein Behältnis aus Glas bzw. Edelstahl. Auf Aluminium verzichten wir bewusst. Die Aschenlauge könnte das Metall angreifen. Sehr stark alkalische Laugen sind sogar in der Lage, das Metall zu Aluminiumhydroxid umzuwandeln. Nun geben wir circa acht Esslöffel Holzasche in das Gefäß. Das Ganze füllen wir jetzt mit einem Liter kaltem Wasser auf. Dieses Gemisch lassen wir nun für ungefähr 20 Stunden ziehen. Am Ende dieser Ziehzeit sollte ein pH-Wert von etwa 10 bis 11 erreicht sein. Das ist der perfekte pH-Wert um den Dreck aus der Wäsche zu bekommen. Der pH-Wert gängiger Vollwaschmittel, die man kaufen kann, liegt nämlich auch in diesem Bereich.



An dieser Stelle wäre es sinnvoll zu testen, ob sich der pH-Wert der Lauge überhaupt in diesem Bereich befindet. Das kann man ganz einfach mit einem pH-Wert Teststreifen machen. Ist der Wert zu niedrig, wäscht die Lauge nicht so gut. Dann kann der Ansatz noch etwas ziehen. Ist ein höherer Wert entstanden, kann es unter Umständen auch gefährlich werden. Dann ist es möglich, dass die Aschenlauge bei Hautkontakt zu Verätzungen führt. Um den pH-Wert wieder zu senken, kann die Lauge einfach mit Wasser verdünnt werden. Wenn Du dieses Experiment auch einmal durchführen möchtest, dann setze doch bitte eine Schutzbrille auf und trage ein paar geeignete Handschuhe. Damit Du die Asche nicht einatmest, kannst Du zusätzlich eine entsprechende Schutzmaske tragen. Solltest Du jetzt denken, dass das ja gar nicht so ungefährlich ist, dann gebe ich Dir Recht. Bedenke aber, dass die meisten Reiniger, die so für gewöhnlich im Haushalt rumschwirren, giftig sind, und Du diese auch nicht in die Augen bekommen solltest.
 
Nach circa 20 Stunden haben wir die Aschenlauge von der Asche getrennt. Dafür haben wir einfach einen Trichter mit einem Geschirrtuch ausgelegt und diesen in eine Drahtbügelglasflasche gesteckt. Den Laugenansatz in der Edelstahlschüssel haben wir dann ganz vorsichtig in den Trichter gegossen. Durch das Geschirrtuch sollte so wenig Holzasche wie möglich mit in der Flasche landen. Jetzt ist die Aschenlauge in der Flasche. An dieser Stelle ist es immer ratsam, das Glas mit der Aschenlauge zu beschriften. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Zeit sehr schnell vergeht, und man sich ohne eine solche Beschriftung nach einer Weile vielleicht fragt, was das wohl für eine Flüssigkeit in der Flasche ist.

In der verbliebenen Holzasche ist wahrscheinlich noch genügend Natriumcarbonat für weitere Aschenlauge vorhanden. Bei wem Holzasche also etwas knapper ist, der kann sie gern noch einmal verwenden bis sie komplett ausgelaugt ist. In diesem Zusammenhang habe ich das Wort ausgelaugt noch nicht gehört. So bedeutet ausgelaugt unter anderem, dass etwas bestimmter wichtiger Bestandteile beraubt wurde. Und in diesem Fall entnehmen wir der Holzasche den wichtigen Bestandteil Natriumcarbonat. Für alle, die mit der Laugenproduktion erst einmal durch sind und ohnehin genügend Holzasche haben, weil zum Beispiel regelmäßig mit Holz geheizt wird, die können die fast ausgelaugte Asche nun im Garten verwenden.
 
Jetzt geht es ans Wäsche waschen
Mit der Dosierung für den Versuch haben wir uns etwas schwer getan, da wir weder jemanden kennen, der seine Wäsche mit einer Aschenlauge wäscht noch Erfahrungsberichte im Internet gefunden haben. Wir wissen nur, dass für eine 4,5 kg Waschladung normal verschmutzter Wäsche bei mittlerer Wasserhärte etwa 75 ml nicht konzentriertes Flüssigwaschmittel verwendet wird. Für den Versuch haben wir zwei ausgediente Baumwoll-Bettlaken, die als Hundedecken umfunktioniert wurden, genommen. Ganz schön dreckig und voller Flecken. Da wir über keinerlei praktische Erfahrung in Hinblick auf die Verwendung von selbst gemachter Aschenlauge für das Waschen von Wäsche verfügen und die Laken etwas stärker verschmutz waren, haben wir 40 ml Lauge genommen. Als Waschprogramm haben wir das Baumwollprogramm, verkürzt auf ein Stunde 5 Minuten mit 60 °C verwendet. Wir haben die Maschine gefüllt und nun begann das Warten. Kurz vor Ende des Waschprogramms sind wir zur Waschmaschine gegangen und unmittelbar nach Ertönen des lauten Piepstons haben wir das Bullauge geöffnet. Wir waren positiv überrascht. Die Hundedecken erschienen wesentlich heller als zuvor. Vielleicht waren auch noch Reste vom „normalen“ Bio Waschmittel in der Maschine, die mit gewaschen haben. Das können wir nicht so genau sagen. Es ist ebenfalls möglich, dass die Laken auch ohne Lauge nur durch die mechanische Bewegung und das warme Wasser gesäubert wurden. Nach unserer Erfahrung gehen bei Bio Waschmittel schlimme Flecken ohne Vorbehandlung auch nur bedingt raus.
 
Trotz aller Möglichkeiten sind wir mit dem Ergebnis zufrieden. Wir werden in Zukunft noch mit höheren Dosierungen Versuche durchführen, um bessere Ergebnisse zu erreichen. Vielleicht werden wir die Wäsche mal über Nacht in der Aschenlauge einweichen und anschließend waschen. Es ist auch denkbar, etwas aufgelöste Kernseife hinzuzugeben und und und.