Wie funktioniert ein Kompostklos bzw. wie läuft das Ganze ab?

Ähnlich wie bei einer normalen Toilette hast Du einen Korpus, eine Klobrille und einen Klodeckel. Aus dieser Perspektive sind sich „normales“ Klo und Kompostklo sehr ähnlich. Wenn Du Dich auf das Kompostklo gesetzt und Dein Geschäft gemacht hast, ist idealerweise der Kot in einen Feststoffbehälter und der Urin in einen Flüssigkeitsbehälter gelandet. Jetzt drückst Du nicht die Spülung wie bei einer „normalen“ Toilette, oder besser gesagt, wie bei einer Toilette die Du wahrscheinlich seit Deiner Kindheit gewohnt bist. Geht ja auch nicht, weil die Toilette nicht an das Wasser angeschlossen ist. Stattdessen bedeckst Du Dein Häufchen mit etwas Biomasse bzw. Substrat (Einstreu). Das bindet sowohl Gerüche als auch Feuchtigkeit, und sorgt darüber hinaus für eine gute Kompostierung. Zusätzlich kannst Du Deine festen Hinterlassenschaften mit EM's, also effektiven Mikroorganismen benetzen. Das geht am einfachsten mit einem Zerstäuber. Das sorgt zusätzlich dafür, dass Gerüche besser gebunden werden. Darüber hinaus unterbinden effektive Mikroorganismen Fäulnis und helfen dabei die Exkremente zu fermentieren. Der Urin wird durch die Trennvorrichtung in einen separaten Flüssigtank geleitet. Damit bei der Trennvorrichtung keine unangenehmen Gerüche entstehen, kannst Du an dieser Stelle mit einem Schluck Wasser spülen.

Jetzt im Shop stöbern und geeignete Komposttoilette finden! Einfach hier klicken!*
 
Den Urin kannst Du sofort und auch relativ einfach als Dünger im Garten verwenden. Bitte achte stets darauf diesen nie pur zu verwenden. Wie Urin im Garten angewendet wird, kannst Du hier im Detail nachlesen.
 

Kompostierung von menschlichen Fäkalien

Bei der Kompostierung Deiner Exkremente ist allerdings wesentlich mehr zu beachten und zu tun!!!
 
Rechtliches

An dieser Stelle ist auch folgendes bemerkenswert: Dünger ist nicht gleich Dünger. So weit so gut! Was laut Gesetz auf deutsche Äcker aufgebracht werden darf, regelt die Düngemittelverordnung (DüMV). Teil dieser Verordnung ist eine Liste mit Biomasse, welche als Düngemittel zugelassen ist. Dort findest Du unter anderem Jauche, Gülle, Mist, Tierteile sowie Magen- und Darminhalte aus der Schlachtindustrie. Darüber hinaus dürfen auch noch bestimmte Klärschlämme auf unseren Feldern ausgebracht werden. Interessant ist, dass diese List keine menschlichen Fäkalien enthält, obwohl dies über Jahrhunderte gängige Praxis war. Also Schweinemist, Jauche, Gülle & Co. guuuuuut. Menschliche Fäkalien schleeeecht. Wie es die Tiere beim Klassiker Animal Farm, von George Orwell,gesagt hätten. Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich verstehe das nicht.
 
Wenn Du Dich für die komplette Liste der interessierst, die auf unsere landwirtschaftlichen Felder ausgebracht werden dürfen, dann kannst Du diese hier einsehen.
 

Aufgrund des oben genannten Sachverhaltes möchte ich Dich darauf hinweisen, dass Du unter folgenden Bedingungen den Inhalt Deiner Komposttoilette kompostieren darfst:
  • Im Statut der Kleingartenanlage, in dem sich Dein Garten befindet, ist die Nutzung von Trockentoiletten nicht klar und deutlich untersagt.
  • Weder Kinder noch Tiere haben Zugang zu frischer menschlicher Biomasse aus Deinem Kompostklo.
  • Dein Garten befindet sich nicht in einem Wasserschutzgebiet.
  • Vom Betrieb Deines Komposthaufens geht weder Gefahr für Mensch noch für Umwelt aus.
  • Dein Komposthaufen ist so angelegt, dass kein Wasser aus Deinem Komposthaufen in das Erdreich sichern kann.
Bei der Kompostierung sollen die Trockenkloinhalte, zusammen mit weiterer Biomasse (Rasenschnitt, Bioabfälle, gehäckseltes Kleingehölz usw.), auf natürliche Weise in Humus umgewandelt werden. Damit unerwünschten Bakterien und z.B. Samen aus Deiner restlichen Biomasse, sich am Ende nicht aktiv im Humus befinden, muss dafür gesorgt werden, dass diese Bakterien absterben bzw. die Samen nicht mehr keimfähig sind. In einem guten Kompost erreichst Du das mit hohen Temperaturen. An dieser Stelle reden wir von einer Heiß- bzw. Warmrotte, bei der Temperaturen von bis zu 70°C entstehen können. Diese Wärme entsteht, wenn sich die richtigen Mikroorganismen in Deinem Komposthaufen befinden, und diese auch ausreichend Sauerstoff bekommen.
 

Voraussetzungen für eine gute Kompostierung

Wenn sich die, für die Kompostierung, erforderlichen Mikroorganismen in Deinem Komposthaufen wohl fühlen, wird bald sehr nährstoffreicher Humus entstanden sein! Um die entsprechende Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, solltest Du auf folgendes achten:
  • Gute Mischung sorgt für perfekte Sauerstoffversorgung
Wenn Du die Häufchen in Deinem Kompostklo immer ordentlich mit Einstreu bedeckst, hast Du schon den Grundstein für eine gute Durchmischung gelegt. Darüber hinaus kommen ja immer noch ein paar Blatt Klopapier dazu. Bei denen, die Dank einer guten Verdauung eine „Glückswurst“ haben, nur eins zur Kontrolle, andere benötigen mehr. Bei der Kompostierung sollte jetzt noch einmal Biomasse aus Küche, aus den Beeten entfernte Beikräuter, Rasenschnitt und sonstige zerkleinerte Pflanzenteile hinzugefügt werden. Alles immer schön durchmischen, damit keine homogene Schicht entsteht, die einer optimalen Sauerstoffversorgung entgegensteht. Grundsätzlich sollte das Verhältnis zwischen dem Inhalt Deines Kompostklos und der zusätzlich hinzugefügten Biomasse ungefähr 30 zu 70 sein. Das heißt, 30 Prozent vom Kompost sollten aus Deinem Kompostklo, und 70 Prozent idealerweise aus Deiner Küche und Deinem Garten kommen.
 
  • Mineralien und Pflanzenkohle für dauerhafte Versorgung
Wenn Du richtig guten Humus aus Deinem Komposthaufen holen möchtest, solltest Du weitere Gesteinsmehle, Pflanzenkohle sowie lehmhaltige Komponenten wie beispielsweise Tonziegelsplitt hinzufügen. Die Pflanzenkohle speichert Wasser und Mineralien, dadurch fühlen sich die Mikroorganismen im Kompost wohl. Später profitieren die Pflanzen von der Verfügbarkeit von Feuchtigkeit und Mineralien im fertigen Kompost.

Jetzt im Shop stöbern und geeignete Komposttoilette finden! Einfach hier klicken!*
 
  • Immer schön feucht, aber nicht zu feucht!
Wenn der Komposthaufen zu feucht ist, werden die, für die Rotte, gewünschten Bakterien absterben und das „Feld“ wird den unerwünschten Fäulnisbakterien überlassen. Ist der Komposthaufen zu trocken, kommt die Kompostierung ebenfalls zum Stillstand. Aber wie kann ich feststellen, ob der Kompost zu feucht ist? Das kannst Du mit der Faustprobe feststellen und so funktioniert sie: Zieh Dir bitte Handschuhe an, greife einmal ordentlich in Deinen Komposthaufen, und nimm eine Hand voll. Jetzt mache bitte ein Faust und schau was passiert. Kommt nun Feuchtigkeit aus Deiner Faust und es tropft, dann ist es definitiv zu feucht. Um den Feuchtigkeitshaushalt zu korrigieren kannst Du Deinem Komposthaufen einfach trockene Biomasse untermischen. Kommt bei der Faustprobe keine Feuchtigkeit und der Kompost fällt auseinander sobald Du die Faust öffnest, mangelt es an Wasser. In diesem Fall solltest Du Deinen Kompost einfach etwas wässern.
 
 

Kompostierung Schritt für Schritt

 
Schritt 1 – Kompostklo ist voll, was nun?

Du hast immer schön Dein Kompostklo genutzt und deshalb ist der Feststoffbehälter jetzt voll. Herzlichen Glückwunsch, jetzt geht es ans kompostieren! smiley Im Ersten Schritt wird der Inhalt des Kompostklos zentral in einem separaten Komposter gesammelt. Am besten, Du baust Dir selbst einen schönen Thermokomposter aus Holz. Für „ewige“ Haltbarkeit empfehlen wir Dir diesen mit abgeflammten Holz zu bauen. Was abgeflammtes Holz ist und wie Du es selbst herstellen kannst, erfährst Du hier! Wesentlich schneller und bequemer ist es, einen guten Thermokomposter im regionalen Baumarkt bzw. Gartencenter oder online zu kaufen. Bei einem gekauften Komposter ist es relativ einfach zu gewährleisten, dass kein Regenwasser eindringen kann. Die gängigen Modelle sind nämlich so aufgebaut, dass das nicht passiert.
 
Wenn Du jetzt einen Komposter hast, bedecke den Boden bitte mit einer Mischung aus z.B. Rindenmulch, Häckselgut und Stroh. Hast Du einen Häcksler, kannst Du mit diesem alles zerkleinern. Es geht aber natürlich auch mit der Hand und einer Gartenschere. Alternativ kannst Du die Komponenten auch kaufen. Besser ist es natürlich alles aus Deinem Garten und der Umgebung zu nutzen. Diese Schicht sorgt für eine bessere Belüftung des Komposts und wirkt Fäulnis entgegen. Jetzt kannst Du Deinen Komposter mit dem Inhalt Deines Kompostklos befüllen. Wenn Deine Häufchen nicht direkt im Feststoffbehälter landen, Du u.a. aus hygienischen und zeitlichen Gründen zusätzlich Beutel nutzt, achte bitte darauf, dass diese zu 100 % kompostierbar sind. Ist alles im Komposter, kannst Du den Inhalt nun mit etwas trockener Biomasse bedecken und das Gerät schließen. Diesen Vorgang wiederholst Du jetzt so lange, bis der Thermokomposter voll ist. Jetzt schließt Du das Gerät und lässt die Bakterien für 6 Monate in Ruhe arbeiten!
 
Schritt 2 – nach 6 Monaten Rotte (Kompostierung), und jetzt?

Sobald das die Kompostmischung ein halbes Jahr durch die Mikroorganismen teilweise zersetzt wurde, hast Du noch einmal etwas Arbeit. Nun sollte der Kompost auf einen anderen Komposthaufen umgeschichtet werden. Bei der Umschichtung wird alles noch einmal gut durchmischt, und die Mikroorganismen können sich weiter ausbreiten. Zusätzlich können Kleinstlebewesen vom Gartenboden in den Kompost krabbeln und dort den Zersetzungsprozess unterstützen. Den fertig umgeschichteten Komposthaufen solltest Du nun mit einem Kompostvlies abdecken. Ein solches spezielles Vlies für den Kompost ist im Vergleich zur Folie wasserabweisend und wasserdampfdurchlässig. So vorbereitet darf der Kompost nun 18 Monate arbeiten. Während dieser Zeit solltest Du stets die Feuchtigkeit Deines Komposthaufens, insbesondere bei extremen Temperaturen, im Auge behalten. Nicht, dass er auszutrocknen droht. Darüber hinaus kannst Du auch die Temperatur in regelmäßigen Abständen prüfen.
 
Abhängig davon, wie groß Dein Haushalt ist bzw. von wie vielen Personen das Kompostklo „gefüttert“ wird, sind mindestens 2, ggf. sogar mehrere Thermokomposter und Komposthaufen erforderlich. Wenn Dein aktuell voller Thermokomposter noch nicht sechs Monate alt ist, dann brauchst Du einen weiteren um den Feststoffbehälter Deines Kompostklos zu entleeren. Im Hinblick auf die Komposter gibt es natürlich unterschiedliche Größen. Schau einfach, wie viel Platz Du im Garten hast, was Dir gefällt und wie viel Du ausgeben möchtest. Gern zeige ich Dir zeige ich Dir ein paar schöne Modelle.


Was ist ein Kompostklo?
Sehr gute Gründe für das Kompostklo
Welche Kompostklo-Varianten gibt es?
Wie funktioniert ein Kompostklo?
Kompostklo - Häufige Fragen (FAQ)
Kompostklo | Trenntoilette Sets