Sauerteig selbst machen
Wenn Du Sauerteig selbst machen möchtest, dann bist Du hier genau richtig. Was Sauerteig ist und welche guten Gründe dafür sprechen, mit Sauerteig zu backen, haben wir Dir ausführlich in diesen Artikeln beschrieben:
In diesem Beitrag soll es um die Herstellung Deines eigenen Sauerteigs gehen. Wir zeigen Dir, wie Du im ersten Schritt das Anstellgut, also die Sauerteig-Starterkultur, herstellst und dann wie Du mit diesem probiotischen Sauerteig-Starter Dein Wasser-Mehl-Gemisch in einen wundervollen aktiven Sauerteig verwandelst.
Sauerteig selbst machen – Die Starterkultur bzw. das Anstellgut
Grundlage für die Herstellung unseres Sauerteigs ist das Anstellgut bzw. die Sauerteig-Starterkultur. Diese steckt voller probiotischer Mikroorganismen und Hefen. Durch wilde Fermentation ist es möglich, diese mit nur zwei Zutaten herzustellen. Alles, was Du benötigst, ist Wasser und Mehl.
Zutaten für die Sauerteig-Starterkultur
- 250 ml sauberes (chlorfrei, pestizidfrei …), lauwarmes Wasser (Wasserfilter gibt es hier*)
- 250 g Vollkornmehl (Roggen, Weizen, Dinkel, Hafer & Co.)
Erforderliches Equipment für den Sauerteig-Ansatz
- 1 Löffel*
So wird die Sauerteig-Starterkultur hergestellt
Die Fermentation dauert insgesamt 5 Tage. Von Mehl und Wasser wird jeden Tag ein Teil benötigt.- Erster Tag: Gib 50 g Mehl und 50 ml lauwarmes sauberes Wasser in Dein Gärgefäß und verrühre es sorgfältig, bis eine homogene Masse entstanden ist. Nun verschließe das Gefäß leicht, sodass entstehender Druck entweichen kann. Jetzt platzierst Du Deinen Ansatz an einem warmen Ort.
- Zweiter Tag: In das Gärgefäß vom Vortag (erster Tag) gibst Du jetzt erneut 50 g Mehl und 50 ml Wasser hinzu. Alles richtig schön verrühren, sodass wieder eine homogene Masse entsteht. Jetzt einfach wieder verschließen und für 24 Stunden an einen warmen Ort stellen.
- Dritter Tag: Erneut das gleiche Prozedere. In das Gärgefäß vom Vortag (zweiter Tag) gibst Du jetzt wiederum 50 g Mehl und 50 ml Wasser hinzu. Alles richtig schön verrühren, sodass wieder eine homogene Masse entsteht. Jetzt einfach wieder verschließen und für 24 Stunden an einen warmen Ort stellen. Sicherlich ist der werdende Sauerteig etwas aufgegangen und es sind Bläschen sichtbar.
- Vierter Tag: Ein letztes Mal: In das Gärgefäß vom Vortag (Dritter Tag) gibst Du jetzt wiederum 50 g Mehl und 50 ml Wasser hinzu. Alles richtig schön verrühren, sodass wieder eine homogene Masse entsteht. Jetzt einfach wieder verschließen und für 24 Stunden an einen warmen Ort stellen. Nun ist er sicherlich schon gut aufgegangen, es sind viel Bläschen sichtbar und der Sauerteig riecht herrlich säuerlich-würzig.
Die Video-Anleitung, um Deine Sauerteig-Starterkultur selbst zu Hause herzustellen:
Um Dir das ganze Prozedere noch etwas mehr zu veranschaulichen, haben wir eine Video-Anleitung für Dich erstellt. Eigentlich ist es ja ein ziemlich simpler Prozess, aber mit diesem Video möchten wir es Dir vereinfachen.
Wenn Du jetzt alles mitgemacht hast und Dein Anstellgut so oder so ähnlich aussieht wie auf unseren Bildern bzw. im Video, hast Du bereits die erste Hürde auf dem Weg zu Deinem eigenen Sauerteig gemeistert. Wenn Du Dir gern die Zeit und Arbeit ersparen möchtest oder keine Lust, keine Zeit, keinen Platz (oder was auch immer) Deinen Sauerteig Starter selbst herzustellen, gibt es natürlich Alternativen. In unserem Shop kannst Du Dir hochaktive und stabile Sauerteige, die bereits über Jahre gefüttert werden, kaufen. Alles natürlich von höchster Bioqualität. Hier ein paar Beispiele. Mit einem Klick auf das entsprechende Bild oder den Text landest Du direkt beim Produkt.
Um zu den Produkten zu kommen, einfach auf die Bilder klicken! :-)
Wichtige Hinweise im Umgang mit Deinem Sauerteig-Ansatz:
Du hast nun eine Sauerteig-Kultur bzw. ein Sauerteig-Anstellgut hergestellt. Vor vielen Jahrzehnten war eine solche Kultur in vielen Haushalten beheimatet. Damals wurden sehr alte Sauerteig-Starter, wie sie auch genannt werden, getauscht. Solch einen bereits mehrere Monate oder sogar mehrere Jahre alten Sauerteig kannst Du mit Deinen in 5 Tagen selbst gemachten nicht vergleichen. Dein Sauerteig ist zwar schon bereit und voll funktionstüchtig, um ein Sauerteigbrot zu backen, aber die Vielfalt an Milchsäurebakterien, Essigsäurebakterien und Hefen ist noch in den „Kinderschuhen“. Dein frisches Ferment hat also noch enormes Potenzial. Genau diesen Aspekt gilt es beim Umgang mit dieser Fermentationskultur zu berücksichtigen. Denn neben den genannten wertvollen Mikroorganismen beherbergt Dein Ferment nach so kurzer Zeit ebenfalls Bakterien, Keime & Co., die Dir beim Verzehr von rohem Sauerteig schaden könnten. Also an dieser Stelle unsere Bitte: Keine Teigreste eines solchen jungen Sauerteigs roh essen. Dann lieber entsorgen und auf der sicheren Seite sein. Aber es gibt eine gute Nachricht: Nach einigen Monaten wird sich das Spektrum an den genannten wertvollen Mikroorganismen vervielfacht haben. Dadurch werden die schädlichen Keime aus dem Teig gedrängt, bis schließlich nur noch gewünschte Bakterien im Sauerteig vorhanden sind.Wie pflege ich meinen selbst gemachten Sauerteig-Ansatz?
Wie bei den anderen Fermenten wie Milchkefir, Wasserkefir, Kombucha, Joghurt, Ginger Bug & Co. musst Du Dich auch um Deinen selbst gemachten Sauerteig-Ansatz kümmern, damit er gesund bleibt und sich keine unerwünschten Mikroorganismen bilden. Jetzt stellt sich die Frage, wie oft Du den Sauerteig-Starter eigentlich benötigst? Denn Du kannst, wie bei den anderen genannten Fermenten die Fermentationstätigkeit u. a. durch die Temperatur steuern. Ist es schön warm arbeiten die Mikroorganismen mehr, bei kühleren Temperaturen wird auf Sparflamme fermentiert.Das soll im Hinblick auf den Sauerteig heißen: Bewahrst Du den Starter bei Zimmertemperatur auf, musst Du ihn täglich mindestens einmal mit Mehl und Wasser füttern. Dadurch hast Du auch jeden Tag Anstellgut für Deinen nächsten Backgang. Wenn Du hingegen nur gelegentlich einen Sauerteig-Starter benötigst, weil Du sporadisch oder „nur“ am Wochenende Dein eigenes Brot backst, empfiehlt es sich, Dein Anstellgut im Kühlschrank zu lagern. Dort muss er zwar nicht täglich, aber mindestens einmal pro Woche gefüttert werden.
Für die Herstellung eines guten Sauerteigs benötigst Du einen trieb starken Sauerteig-Ansatz. Backst Du nur gelegentlich und lagerst Deinen Sauerteig-Starter, bei wöchentlicher Fütterung im Kühlschrank, arbeitet dieser lediglich auf Sparflamme. Er muss von Dir wieder aktiviert werden. Das heißt, ein bis zwei Tage bevor Du den Sauerteig-Starter für Dein Backprojekt benötigst, sollte er täglich gefüttert werden. So aktivierst Du ihn und er kann wieder sein volles Potenzial entfalten.
Wie viel Sauerteig-Ansatz benötige ich für einen Sauerteig?
Grundsätzlich benötigst Du zwischen 5 und 10 % Sauerteig-Ansatz für Deinen Sauerteig. Wir nehmen immer 10 %. Auf diese Weise wird er zuverlässig angesäuert. Das heißt, wenn Du für Dein Sauerteigbrot-Rezept 150 g fertigen Sauerteig benötigst, solltest Du zwischen 7,5 g und 15 g Sauerteig-Starter haben.Ganz wichtig
Denk daran, dass Du immer etwas von Deiner Starterkultur aufbewahrst. Egal, ob Du die Starterkultur gekauft hast oder seit Wochen, Monaten oder Jahren pflegst. Mit der Zeit entwickelt sich eine wunderbare, sehr aktive Kultur mit vielen Mikroorganismen. Hast Du eine Sauerteigstarter-Kultur online gekauft, stammt diese in der Regel auch von einer sehr alten Fermentationskultur. Wenn Du alles aufbrauchst, fängst Du gewissermaßen wieder von vorn an. Das heißt, dass die neue Kultur weniger Mikroben enthält und über weniger Triebkraft verfügt.
Nun hast Du Deinen Sauerteig-Ansatz für einen Sauerteig selbst hergestellt. Herzlichen Glückwunsch! Der nächste Schritt ist die Herstellung von Sauerteig.
Sauerteig selbst machen – ein einfaches Rezept
So, jetzt hast Du Deine Starterkultur und kannst zum nächsten Schritt übergehen. Im Folgenden zeigen wir Dir, wie Du Deinen Sauerteig herstellst.
Diese Zutaten benötigst Du:
- 100 g Vollkornmehl (Dinkel, Weizen, Roggen …) – Am besten frisch gemahlenes Mehl. Wir verwenden diese Getreidemühle*.
- 110 ml sauberes Wasser, lauwarmes Wasser (Wasserfilter gibt es hier)*
- 10 g von Deinem selbst hergestellten Anstellgut (Sauerteig Starterkultur hier kaufen)*
Dieses Equipment benötigst Du:
- 1 Gärgefäß mit Deckel*
- 1 Löffel oder einen dänischen Brotteig Schneebesen*
So wird’s gemacht:
Hol Dir Dein Sauerteig-Starterset.
Roggen-Sauerteigbrot Rezept
Der Sauerteig ist fertig und damit hast Du die Grundlage für Dein eigenes Sauerteigbrot geschaffen. Hast Du jetzt Lust, ein leckeres Brot mit Roggen-Sauerteig zu backen? Dann starte doch gleich mit unserem tollen Rezept mit vielen Bildern und einer genauen Schritt-für-Schritt-Anleitung. Viel Spaß!
Rezept mit Step-by-Step Anleitung für
ein leckeres Roggen-Sauerteigbrot
hier klicken!
Sauerteigbrot vs. Hefebrot
Selbstgemacht oder in diesem Fall selbst gebacken schmeckt doch eigentlich immer besser, oder? Selbst wenn Du Dir ein frisches Hefebrot aus Deinem Backofen holst, wird der Unterschied zu einem gekauften enorm sein. Damit Du Dir ein Bild davon machen kannst, wie ein selbst gebackenes Hefe-Mischbrot schmeckt, haben wir ein Rezept für Dich vorbereitet. Warum kommt jetzt ein Rezept ohne Sauerteig? Ganz einfach: Für viele ist Sauerteig etwas völlig Neues und manche trauen sich da nicht so richtig ran. Weil wir aber vom Geschmack und den zahlreichen Vorteilen von Sauerteigbrot überzeugt sind, möchten wir Dir den Einstieg erleichtern. Hefebrot kennen die meisten und das selbst Backen ist okay. Der anschließende Sprung zum Sauerteigbrot fällt dann vielleicht etwas leichter.
Rezept mit Step-by-Step Anleitung für
ein leckeres Hefe-Mischbrot
hier klicken!
Wie pflege ich meinen selbst gemachten Sauerteig?
Das soll im Hinblick auf den Sauerteig heißen: Bewahrst Du den Starter bei Zimmertemperatur auf, musst Du ihn täglich mindestens einmal mit Mehl und Wasser füttern. Dadurch hast Du auch jeden Tag Anstellgut für Deinen nächsten Backgang. Wenn Du hingegen nur gelegentlich einen Sauerteig-Starter benötigst, weil Du sporadisch oder „nur“ am Wochenende Dein eigenes Brot backst, empfiehlt es sich, Dein Anstellgut im Kühlschrank zu lagern. Dort muss er zwar nicht täglich, aber mindestens einmal pro Woche gefüttert werden.